Der Evolutionspfad

Zum Evolutionspfad gehören folgende Skulpturen und Kunstwerke:


Der  Kultpfahl – Blickpunkt  zur  Kult-Geschichte

Das Neandertal inspiriert zur Rückschau. Schon immer haben Menschen Pfähle, Säulen, Stelen oder Obeliske aufgestellt, mit unterschiedlichen Bedeutungen.

 

Unser „Kultpfahl“ ist aus Stahl und zeigt Stationen aus der Geschichte der Kulte, von oben angefangen bei den Ägyptern und Römern über die Indianer und Kelten bis in unsere Zeit.

 

Viele Kulte haben mit dem Kosmos und der Sonne zu tun.

 

Ende des 20. Jahrhunderts kam ein neuer Sprachgebrauch des Wortes Kult aus der Sub- und Jugendkultur auf.

 

Im unteren Bereich ist dargestellt, was in der Postmoderne „Kultstatus“ erlangte, z.B. der Asia Kult und unsere neue Welt der Medien.

 

Entwurf und Realisierung: Margarete Müller-Teschke

 

Standort: Grünanlage Kreuzung Talstraße / Ringstraße (gegenüber dem Königshof-Altenstift)


Der  Neanderthaler  im  kreis

Der Evolutionspfad will einmal das Bewusstsein für die Bedeutung des Neandertals im Rahmen der Erfahrung unserer Geschichte schärfen. Stellvertretend dafür steht die denkmalähnliche Inszenierung „Neanderthaler im Kreis".

 

Erstmalig wurde eine Bronzestatue des Neanderthalers nach heute akzeptierten wissenschaftlichen Maßstäben geschaffen - von der einheimischen Bildhauerin Elke Tenderich-Veit.

 

Den Rahmen entwarf mit einem Betonkreis, der die Moderne symbolisiert, und mit ästhetisch-durchdachten Setzungen heimischen Kalksteins der Gartenarchitekt und Landschaftsgestalter Richard Bödeker, der auch als Eigner des Bahnhofs Neanderthal auf halböffentlichem Gelände eine Reihe interessanter Kunstwerke präsentiert und zugänglich macht.

 

Seit Ende Oktober 1997 markiert die ungewöhnliche Inszenierung des „Neanderthalers im Kreis" den räumlichen Einstieg in den Evolutionspfad von der Kreisstadt Mettmann aus.

 

Inzwischen hat die Bevölkerung dieses Ensemble, ihren Neanderthaler, angenommen. 

 

Dass hier ein Ort entstanden ist, der in bevorzugter Weise Besuchern vorgeführt wird, ist ein starkes Indiz für musealen Charakter und gleichzeitig für eine aktuelle Identifikationsverankerung

 

Standort: Talstraße (Kreuzung Beethovenstraße)

Künstlerin: Elke Tenderich-Veit 

Entwurf: Richard Bödeker


Das  Tor  zum  Neandertal

Wenn es ein „Tor zum Neandertal“ gibt, dann markiert die Eisenbahnbrücke der Regio-Bahn über die Talstraße einen solchen Talzugang.

 

Nach einer Vorlage von Holger Albertini hat Wolfgang Busch die Aufschrift „Neanderthal“ in die Kontur des liegenden Neanderthalers eingepasst. Als Farbe wurde eine der Signalfarben des Neanderthal Museums gewählt. So markiert das ansonsten funktionale Verkehrsbauwerk wie ein Triumphbogen den Einstieg in das historische Tal.


Steinpyramide  mit  Kalksteingreifer

Sie ist nicht so groß wie die pharaonischen Pyramiden oder die der Mayas und hat auch keine Grabkammer oder Opferstätte.

 

Die Mettmanner Pyramide aus Neandertaler Kalkstein mit einem Kalksteingreifer aus dem Jahre 1950 auf der Spitze zeigt einen wichtigen Aspekt der Mettmanner Wirtschaft. Gleichzeitig weist das Objekt auf die Veränderung der Landschaft im Neandertal hin und auf die Bedeutung des Kalksteinabbaus für die industrielle und soziale Entwicklung der Region.

 

Entwurf und Realisierung: Richard Bödeker und Willi Schaefer

Standort: Talstraße, Bushaltestelle Wiesental


Industriedenkmäler

Ein noch in der Realisierung befindliches Projekt „Industriedenkmäler" wird Monumente aus der Mettmanner Industriegeschichte - zur Verfügung gestellt von der einheimischen Wirtschaft - zu einem Ensemble kombinieren und damit dem „kollektiven Gedächtnis" der Öffentlichkeit erhalten.

Es weist auf gesellschaftliche Entwicklungen hin, die in der jüngeren Vergangenheit die Region geprägt haben:

 

Kalkgewinnung, Besteck- und Schneidwarenindustrie, Kfz-Zulieferindustrie, Maschinenbau für die Textilindustrie, die das Neandertal als Chiffre steht, aber eben auch den geeigneten Ort der Erinnerung, der Präsentation, der Forschung und der Diskussion abgibt.

 

Standort: Talstraße, gegenüber dem Altenheim Neandertal

 

Realisierung mit Unterstützung der Fa. mono  Seibel-DesignpartnerGmbH und der Fa. Kalksteinwerk Neandertal GmbH


Höhlenmalerei  im  2. Jahrtausend

"Höhlenmalerei im 2. Jahrtausend", eine Brückenbemalung, mit der der Düsseldorfer Künstler Martin Baltscheit Tagesthemen aus dem Monat September 1995 illustriert hat.

 

Baltscheit hat im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Folkwang-Hochschule Essen dieses Kunstprojekt im öffentlichen Raum realisiert. Er hat die fiktive Idee umgesetzt, dass Höhlenmaler der Prähistorie – würden Sie in der Jetztzeit leben – tagesaktuelle Ereignisse illustrieren würden. So nahm Baltscheit die Schlagzeilen eines großen Boulevardblattes aus dem September 1995 und malte eine bunte, oft provozierende oder erschreckende Collage.

 

Realisierung:  Martin Baltscheit (Autor, Illustrator, Theater- und Filmschauspieler und -regisseur)

Standort: Talstraße, Brückenwand B7


Die  Felsbildwand  mit  Steinzeitzeichnungen

Ein Kunstwerk im öffentlichen Raum als Opfer der Evolution

 

Vorläufiger Höhepunkt und außergewöhnliches Element des Evolutionspfades ist „Die Bildwand". Im Sommer 1997 konnte die Felsmalerei des Malers und Bildhauers Volker Marten realisiert werden. Hier hat der Künstler auf einer Naturfelswand in einer Abmessung von ca. 12 x 5 m Elemente prähistorischer Felsmalerei nachempfunden und künstlerisch zu einer neuen Komposition verarbeitet.

 

Dabei hat Marten Techniken der steinzeitlichen Felsbildkunst mit möglichst originalgetreuen natürlichen Materialien und Verfahren zu einem in Europa einmaligen Kunstwerk im öffentlichen Raum verarbeitet. Die „Demonstration" von Felsmaltechniken soll - nicht zuletzt als Ergänzung der museumspädagogischen Arbeit des Neanderthal Museums - zeigen, wie, mit welchen inhaltlichen Elementen und mit welchen Techniken unsere Vorfahren Zeichen und Bilder haben entstehen lassen.

 

Unter der wissenschaftlichen Begleitung des Leiters des Neanderthal Museums, Professor Dr. Gerd-Christian Weniger, und mit Förderung durch die in der Nachbarschaft angesiedelte Gerresheimer Glas AG war es möglich, dieses Projekt im August 1997 zu realisieren. Volker Marten formuliert zu seinem Werk: „Steinzeitliche Felsmaltechniken und -motive in Erinnerung zu rufen, weckt mehr Fragen als es Antworten gibt.

 

Es animiert uns heutige Betrachter zu fragen: Wer waren diese Menschen? Was wollten sie zum Ausdruck bringen? Ist erst die uns geläufige Malerei in historischer Zeit als „Kunst" zu interpretieren?"  Elemente frühgeschichtlicher Kunst im öffentlichen Raum am Ende des 20. Jahrhunderts"!

 

Die Felsbildwand an der Talstraße wurde 1997 eingeweiht. Es herrschte – von Fachleuten unterstützt - die Erwartung, dass Martens Zeichnungen mindestens 50 Jahre sichtbar und erkennbar überdauerten. Dabei wurden allerdings die topographische Struktur und die Kräfte der Natur unterschätzt. Die nach Süden gerichtete Felswand aus einem nicht gerade stabilen Schiefermaterial, Sonneneinstrahlung, Regenwasser und Frostperioden im Winter setzten der Wand bald zu. Der Bewuchs der Wand, u.a. mit Dornengestrüpp, tat das Seine um nach und nach Teile der Wand zu überwuchern, andere regelrecht zu „zerbröseln“ bzw. „anzusprengen“. Der Arbeitskreis entschied sich, nicht in das Werk der Natur einzugreifen. So ist der heutige Zustand der Wand ein Beispiel für ein sehr schnelles evolutorisches Geschehen. Nur mit Mühe sind einzelne Ritzungen und Farbspuren von Volker Martens Kunstwerk noch erkennbar – Symbol für das Verblassen historischer und prähistorischer Ereignisse, Symbol für die Veränderungen des Neandertales.

 

Standort: Talstraße; in einer Kurve 100m südlich der B7-Brücke. 

Künstlerischer Entwurf und Realisierung: Volker Marten (mit Unterstützung des Neanderthal Museums und der Gerresheimer Glas AG) 


Das  Neanderthal-Museum

Wo Weltkultur zum Erbe wird.

 

Unweit des Ortes, an dem vor mehr als 150 Jahren der Neanderthaler gefunden wurde, steht heute eines der modernsten Museen Europas.Neanderthal Museum

 

Es erzählt die Geschichte der Menschheit von den Anfängen in den afrikanischen Savannen vor mehr als vier Millionen Jahren bis in die Gegenwart.

 

Viele multimediale Inszenierungen und Hörerlebnisse vermitteln zusammen mit unseren Exponaten und Lesetexten einen spannenden Einblick in die Archäologie und Paläoanthropologie. Zur individuellen Vertiefung stehen unsere Forscherboxen und PC-Stationen zur Verfügung.

 

Zeitreise durch 4 Millionen Jahre Menschheitsgeschichte erleben.

 

"Woher kommen wir?" – "Wer sind wir?" – "Wohin gehen wir?" Diese zentralen Fragen leiten durch das Neanderthal Museum. Die Ausstellung zeigt die Spuren der Menschheit – von ihrer langen Reise aus den Savannen zu den Großstädten heutzutage. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Neanderthalern. Die lebensgroßen Figuren im Museum wurden auf Grundlage der gefundenen Humanfossilien mit wissenschaftlichen Methoden rekonstruiert.

 

Kommen, sehen, staunen, wiederkommen!

 

Anschrift:

Talstraße 300, 40822 Mettmann

Telefon: 02104 - 97 97 97, Telefax: 02104 - 97 97 96

www.neanderthal.de