Wer sich, wie wir, stolz „Die Neanderthal-Stadt“ nennt, der hat nicht nur ein großes Erbe mit einem weltberühmten Namen zu verwalten, sondern auch besonders in Ehren zu halten.
Und um zu beweisen, dass der Neanderthaler kein keulenschwingendes, primitives Wesen war, sondern wesentlich intelligenter als oftmals sein Ruf, wurde ihm 1996 ein schickes Museum gebaut. Denn ein Ort, an dem 1856 die Weltgeschichte umgeschrieben wurde, hat auch eine spektakuläre Pilgerstätte der Menscheitskultur verdient.
Das Museum mit seinem singulären Baukörper ist nicht ohne Grund mit gut einem Dutzend Architektur-, Innovations- und Tourismuspreisen ausgezeichnet worden. Auch die Besucherzahlen sprechen Bände. Und eben diese Besucher genießen nicht nur Museum und Fundstätte der über 40.000 Jahre alten Knochen, sondern auf Streifzügen die natürliche Schönheit des Tals mit eiszeitlichem Wildgehege, Kunstweg und Evolutionspfad.
Und wundern Sie sich bitte nicht über die unterschiedlichen Schreibweisen des „Thals“. Diese historisch bedingte Eigenart nehmen wir einfach für uns in Anspruch. Genauso einzigartig, wie das Neandertal selbst.
Das Highlight eines jeden Mettmann-Besuchs ist sicherlich die Besichtigung des Neanderthal Museums. Hier können Kinder und Erwachsene in einer multimedialen Dauerausstellung die Entwicklung des Menschen erkunden. Wechselnde Sonderausstellungen ergänzen das Programm.
Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?
Das sind die zentralen Fragen, die durch das Neanderthal Museum leiten. Die Ausstellung zeigt den langen Weg der Menschheit aus den Savannen in die Großstadt. Einen Schwerpunkt bilden die Neanderthaler deren lebensechte Figuren auf der Basis von Original-Schädelfunden mit wissenschaftlichen Verfahren rekonstruiert wurden. Multimediale Inszenierungen, Hörerlebnisse, aber auch klassische Medien wie Exponate und Lesetexte vermitteln anschaulich die aktuellen Forschungsergebnisse aus Archäologie und Paläoanthropologie. PC-Stationen ermöglichen eine individuelle Vertiefung.
Museum:
Talstraße 300, 40822 Mettmann
Telefon: 02104 - 97 97 97, Fax: 02104 - 97 97 96
Öffnungszeiten: Di. bis So.: 10 Uhr bis 18 Uhr
Mit einer echten Knochennadel nähen, ein steinzeitliches Feuerzeug kennenlernen oder mit Pfeil und Bogen auf Tierattrappen schießen? Lernen Sie das Steinzeit-Handwerk kennen und bauen ein Werkstück aus Naturmaterialien.
Oder wollen Sie einen Steinzeitgeburtstag feiern? Das Neanderthal-Museum bietet Führungen, Workshops, Ferien-, Wochenends und Aktivprogramme für Kids, Jugendliche, Familien oder als Firmenevent an.
Die Feldhofer Grotte ging durch den Kalkabbau für immer verloren. Eine Annäherung an ihre ehemalige Topographie wurde durch die Ausgrabungen in den Jahren 1997 und 2000 möglich.
In einem internationalen Wettbewerb für Landschaftsarchitekten, zu dem 50 Ateliers aus ganz Europa zugelassen wurden, erkannte die Jury im Jahr 2000 Cornelia Müller und Jan Wehberg, Lützow 7 den ersten Preis zu.
Lützow 7 hat den Fundort des berühmtesten Deutschen als archäologischen Garten inszeniert. Visuelle Bausteine wie Steinkreuze, Zeitachse, Fluchtstangen und Liegen verbinden sich mit der Topographie des Ortes und berichten von der wechselvollen Talgeschichte. Zwei Botanika zeigen Sammelpflanzen des Eiszeitalters und rekonstruieren mit arktischen Arten eine eiszeitliche Pflanzengesellschaft der offenen Lößflächen.
Alle Zeugnisse des Fundortes sind durch ein Audiosystem in eine große Erzählung der Tal- und Forschungsgeschichte eingebunden. Besucher können den Ort und sein Geheimnis – die Mehrzahl der Funde liegt noch in drei Meter Tiefe – mit allen Sinnen entdecken.
Öffnungszeiten Fundstelle
März bis Oktober 10.00 bis 17.00 Uhr
November bis Februar 10.00 bis 16.00 Uhr
Montags ist die Fundstelle geschlossen.
Das wunderschöne Neandertal ist nicht nur Namensgeber für den weltberühmten Neanderthaler, sondern zählt wegen der einzigartigen Mischung aus Naturerlebnis, Kultur und Wissenschaft zu den Top Ausflugszielen in Nordrhein-Westfalen.
Vor allem bei Wanderern und Radfahrern ist das idyllische Neandertal in unmittelbarer Nähe zu den Ballungszentren an Rhein & Ruhr sehr beliebt.
Die Düssel, Namensgeberin der nahegelegenen Landeshauptstadt gräbt sich hier bis heute ihr Bett mitten durch das Tal, in dem sich zahlreiche attraktive Wanderwege und Radfahrstrecken vereinen. Zu den Attraktionen an diesen Strecken zählen u.a. das Museum, das eiszeitliche Wildgehege und der Kunstweg „Menschenspuren“ in unmittelbarer Nähe. Insbesondere für zahlreiche der hier vorgestellten Rundtouren bietet sich das Museum als gelungene Zwischenstation an und lädt auch mit Café und Museumsshop zum Verweilen ein.
In großen Freigehegen im Neandertal werden Auerochsen, Tarpane und Wisente, die zur Jagdbeute der Neanderthaler zählten, artgerecht gehalten. Für eine Rundwanderung benötigt man etwa 60-80 Minuten.
Seltene Tiere der Eiszeit artgerecht zu halten, das hat sich das Wildgehege Neandertal zur Aufgabe gemacht.
Und das schon seit 1935, dem Jahr der Gründung durch den Naturschutzverein Neandertal. In den großen und weitläufigen Freigehegen leben heute Wisente sowie Abbildzüchtungen von Auerochsen und Tarpanen (Wildpferde), die in Europa schon vor hunderten von Jahren ausgestorben sind.
Doch sind sie die Vorfahren unserer heutigen Hausrinder und Pferde, so dass die heute lebenden Tiere das Erbgut der ausgestorbenen Tiere in sich tragen. Durch Kreuzung ursprünglicher Rassen konnten Tiere gezüchtet werden, die ihren Vorfahren sehr ähnlich sind.
Sie können den Naturschutzverein Neandertal e.V. und das Wildgehege mit der Übernahme einer Patenschaft für eines der Tiere unterstützen:
Naturschutzverein Neandertal e.V.
Otto Kahm
Düsseldorfer Str. 3, 40822 Mettmann
Tel: 02104-25273
Kreis Mettmann
Eiszeitliches Wildgehege Neandertal
Hegemeister
Thekhauser Quall 2, 40699 Erkrath
Tel. 0173 2817352
Entdecken Sie zwischen Neanderthal Museum und Wildgehege die Arbeiten von zehn Künstlerinnen und Künstlern von internationalem Rang, die das Spannungsverhältnis Mensch-Natur erlebbar machen. Ein Audioguide zum Kunstweg ist im Museum erhältlich.
Die Neanderthaler-Gesellschaft wurde 1982 als Förderverein Neanderthal Museum gegründet und hat sich 2009 umbenannt. Die Gesellschaft hatte entscheidenden Anteil am Bau des neuen Neanderthal Museums. Sie unterstützt mit namhaften Beiträgen Projekte aus Forschung, Wissenschaft und Bildung am Neanderthal Museum auf unterschiedlichen Ebenen durch einmalige oder längerfristige Zuwendungen.
Die Neanderthaler-Gesellschaft ist ein exzellentes Beispiel dafür, was bürgerschaftliches Engagement bewirken kann.
Die Vorteile einer Mitgliedschaft:
Das Eiszeit-Europa-Netzwerk erzählt die Geschichte von Ice Age Menschen in Europa und unser Pleistozän Kulturerbe in Raum und Zeit.
Um dieses Erbe zu verstehen und zu bewahren, müssen wir zunächst die Erhaltung sichern und den Schutz verbessern. Die Ziele des Netzwerks ist das Bewusstsein für die Erhaltung des eiszeitlichen Erbes zu erhöhen und Valorisierungs-Programme zu entwickeln, Best Practices für die Site-Management und Museums Display auszutauschen und die Zusammenarbeit aller Art zu fördern, zum Beispiel in den Bereichen Wissenschaft, Management, Pädagogik, Tourismus und Governance. Die großen Eiszeit-Europa-Standorte und Forschungszentren sind im Netzwerk verknüpft.
Entdecken Stone Age Höhlen in Belgien und Kroatien besuchen berühmte Welterbestätten in Spanien, Frankreich und Deutschland, Spaziergang durch das Tal, wo die legendären Neanderthal Knochen entdeckt wurden und erkunden erstaunliche Ice Age Sammlungen in Italien!
15 archäologische Stätten mit Ice Age Erbe und verbundenen Museen oder Besucherzentren aus sechs verschiedenen europäischen Ländern sind die Gründungsmitglieder des Netzwerks.
Hinter dem Begriff „neanderland“ verbirgt sich der Kreis Mettmann mit seinen zehn kreisangehörigen Städten Erkrath, Haan, Heiligenhaus, Hilden, Langenfeld, Mettmann, Monheim am Rhein, Ratingen, Velbert und Wülfrath.
Die Idee, den Kreis Mettmann unter der Marke neanderland kulturell und touristisch zu vermarkten, entstand Ende der 1990er Jahre in Anlehnung an den weltweit einzigartigen ersten Fundort des Neandertalers – welcher bekanntermaßen mit dem modernen Menschen verwandt ist.
Im Kulturbereich wird die Marke neanderland bereits verstärkt genutzt und ist durch die von der Kreisverwaltung Mettmann initiierten Kulturprojekte „neanderland BIENNALE“, „neanderland MUSEUMSNACHT“ und "neanderland TATORTE" am Markt etabliert. Seit Anfang März 2013 präsentiert sich das neanderland als touristische Destination.
Der Versuch, das neanderland in wenigen Worten zu beschreiben, kann nur unvollständig sein: Ein großes Angebot an kulturellen Einrichtungen, zahlreiche Museen, unterschiedliche Landschaften, historische Bauten und moderne preisgekrönte Architektur, interessante Sehenswürdigkeiten, vielfältige Freizeitmöglichkeiten...
...und nicht zuletzt die Individualität der zehn Städte des Kreises Mettmann.
Trotz oder vielleicht auch wegen der Unterschiedlichkeit der Städte bietet die Region als Ganzes mit ihren über 500.000 Einwohnern ein Bollwerk an touristischen Möglichkeiten, auf die so manche Großstadt im Umland ein wenig neidisch blickt.
Wanderfreunden bietet das neanderland wunderschöne Routen für jeden Geschmack. Erwandern Sie in der abwechslungsreichen Landschaft zwischen dem Niederbergischen und dem Rhein interessante Themenrouten: Tauchen Sie doch einmal ab in die reichhaltige Geschichte der Region, spazieren Sie auf von internationalen Künstlern gestalteten Kunstwegen oder erkunden Sie einfach die naturbelassenen Wälder, Felder und Täler zwischen den Metropolen an Rhein und Ruhr!
Mit 17 Etappen durchläuft der STEIG nicht nur alle Städte des Kreises Mettmann, sondern auch alle benachbarten Städte im „grenznahen“ Bereich. Damit berührt der neanderland STEIG auf seinen 238 Kilometern insgesamt 21 Städte. Er verbindet die Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten des neanderlands und reiht sich in die bedeutenden kulturtouristischen Wanderwege Deutschlands ein.
Wanderbegeisterte können auf dem neanderland STEIG Ausblicke und Einblicke in die idyllische niederbergische Landschaft genießen und die Region als grüne Lunge inmitten der Ballungsgebiete zwischen Rhein und Ruhr ganz neu erleben.
Die Einzeletappen führen vorbei an Badeseen, verlaufen durch Moore, Heidelandschaften, ausgedehnte Forste und passieren Naherholungsgebiete und bieten eine bisher nicht bekannte Möglichkeit, den Kreis Mettmann als Wander- und Urlaubsregion neu zu entdecken.
Auch in kultureller Hinsicht wird der neanderland STEIG mit den Entdeckerschleifen der Städte einen Besuch wert sein. Unter den Sehenswürdigkeiten am Wegesrand befinden sich Museen, Kirchen, historische und moderne Bauten sowie malerische Marktplätze und vieles mehr.
Regional genießen – Regional erleben
Erleben Sie echten Landgenuss von hier! Ob auf einem Ausflug, beim Restaurantbesuch, als originelles Mitbringsel oder einfach als Teil der täglichen Ernährung – im neanderland gibt es eine Fülle an regional erzeugten Produkten, die Sie sich auf der Zunge zergehen lassen können.
Bauernhöfe, Gastronomiebetriebe mit regionaler Küche und traditionelle Lebensmittelhandwerker, wie Metzger, Konditoren und Bäcker, laden Sie dazu ein, das neanderland ganz regionaltypisch zu genießen und vor Ort einzukaufen. Führungen und spezielle Angebote geben Ihnen zudem die Möglichkeit, mehr über den Anbau und die Herstellung dieser Lebensmittel zu erfahren, die regionale Esskultur zu entdecken und die Region vom niederbergischen Hügelland bis zu den Rheinauen mit ihren ganz eigenen Natur- und Kulturlandschaften und Schutzgebieten zu erleben.