Rundgang durch die alte und neue Neanderthal-Stadt Mettmann

Die Bürger- und Heimatvereinigung "Aule Mettmanner" haben einen interessanten Rundweg durch die Innenstadt Mettmanns entwickelt, der vorbei an Denkmälern und Sehenswürdigkeiten führt. Gehzeit ca. 30 Minuten.

 

Der Rundweg beginnt auf dem Königshof-Platz. Dort hängt ein Übersichtsplakat zur Orientierung. Idealerweise besorgt man sich im Vorfeld den dazugehörigen Flyer, in dem zu jedem Punkt weitere Informationen zu finden sind. Erhältlich ist der reich bebilderte Flyer bei der Tourist-Info, Mühlenstraße 17 oder im Stadtgeschichtshaus, Mittelstraße 10.

 

Man kann den Rundweg auch mit dem Smartphone und nachfolgender Wegbeschreibung abgehen:


Unser Rundgang beginnt am Platz auf der Straße „Am Königshof“ (1) vor der „Königshof-Galerie“. Hier stand der alte Königshof, der im Jahre 904 die Urzelle unserer Heimatstadt war.

Über die Treppe gehen wir auf den Lavalplatz (benannt nach unserer Partnerstadt in Frankreich), vorbei an den "Erinneringen", dem weltweit einzigen wachsenden Denkmal (2) und links dem Brunnen auf der Treppe zum oberen Lavalplatz.

Nun haben wir einen schönen Blick auf die gelungene Renovierung der „evangelischen Kirche(3) von 1780 mit neuem Gemeindetreff. Das Gotteshaus kann von Dienstag bis Sonntag tagsüber durch den hinteren Seiteneingang zur Andacht betreten werden.

Vorbei am „Denkmal für die Verfolgten des Nationalsozialismus(4) erreichen wir das „schmiedeeiserne Tor(5) vor dem Haupteingang der Kirche. Dieses Tor aus dem Jahr 1806 ist sicherlich einen genaueren Blick und eine kleine Pause wert.

Beachtenswert ist hier auch die im Boden eingelassene Bronzeplatte mit „Windrose(6) , gestiftet vom „Lions- und Rotaryclub“.

Weiter geht’s zur „Schäfergruppe(7) vom Künstler „Rudolf Chr. Baisch“, die daran erinnert, dass früher zu gewissen Jahreszeiten die Schäfer ihre Herden durch die Stadt trieben.

Nun benutzen wir die Treppe hinauf zum alten Markt (bis 1807 Friedhof). Direkt gegenüber dem Eingang zum Markt steht an der Kirche noch ein „Grabstein(8). Napoleon sorgte aus hygienischen Gründen für einen Friedhof am Rande der Stadt.

Wir halten uns links und werfen einen Blick auf die „Lambertuskirche(9), deren Turm noch aus dem 12. Jahrhundert stammt, während das Kirchenschiff 1881 erneuert wurde. Die Kirche ist tagsüber für Besucher geöffnet. 

 

Sehenswert sind alle Fassaden rings um die Kirche und nicht nur hier laden auf unserem Rundweg mehrere teils historische Gaststätten und Cafés zur Rast ein.

Nach links geht es zur alten „Bürgermeisterei“, dem heutigen „Stadtgeschichtshaus(10). Hier können wir samstags vormittags und sonst nach Anmeldung die Geschichte Mettmanns und seines Handwerks zum Anfassen erleben und bestaunen.

 

Die „Aulen Mettmanner“ haben diese Sammlung zusammengetragen und sorgen für die regelmäßige Öffnung. 

 

Nach besonderer Vereinbarung werden in diesem Haus auch standesamtliche Trauungen zelebriert und durch die „Aulen Mettmanner“ „Bergische Kaffeetafeln“ organisiert. 

 

Eine vor dem Stadtgeschichtshaus im Boden eingelassene Bronzeplatte erinnert an 50 Jahre „Patenschaft mit Angerapp in Ostpreußen“.

Der „Pferdebrunnen(11) vor dem Haus zeigt ein bergisches Kaltblut des Künstlers Rudolf Chr. Baisch in einer für ein Arbeitspferd ungewöhnlichen Position.

Weiter geht der Rundgang über die Mittelstraße hinauf zur „Beckershoff-Villa(12), welche sehr schön im klassizistischen Stil restauriert wurde.

 

Johann Wilhelm Beckershoff war ein Mettmanner Bauunternehmer und Steinbruchbesitzer. Er sorgte dafür, dass die in einer Steinbruchhöhle gefundenen Knochen des Neanderthalers von Prof. Fuhlrott untersucht werden konnten.

In Mettmanns idyllischer Oberstadt rund um den Markt findet man kleine inhabergeführte Geschäfte und Manufakturen, geschichtsträchtige Villen und historische Hinterhöfe.

 

Über die Oberstraße mit seinen wunderschönen Fassaden kommen wir hinter einem in die Straße vorspringenden Fachwerkhaus links in den Innenhof zur alten „Posthalterei(13), in der im Mittelalter die Pferde der Postkutschen, die zwischen Düsseldorf und Elberfeld fuhren, gewechselt wurden. Hier ist auch noch ein Stück der alten Stadtmauer zu bestaunen.

Hier existiert auch noch das älteste noch bespielte Kino Deutschlands von 1907 – dem „Weltspiegel“ (14) – das bis vor einigen Jahren noch als Familienbetrieb in dritter Generation geführt wurde. Nach Übernahme und Umbau gilt es zudem als derzeit modernstes Kino Deutschlands.

Nach ausgiebiger Betrachtung wenden wir uns nach rechts Richtung „Ömjang“. 

 

Der Anblick der „Wandmalereien(15) der Künstlerin „Bernadette Hekers“ lässt uns die alten Häuser noch einmal im Bild erleben.

 

Danach empfängt uns wieder der moderne Teil unserer Stadt mit dem Jubiläumsplatz. 

Im hinteren Bereich entdecken wir das von der „Bürger- und Heimatvereinigung Aule Mettmaner e.V.“ gestiftete Denkmal des Heimatdichters und Mitbegründers der Aulen Mettmanner „Fritz Geldmacher“ und seines Freundes und Rezitators „Willi Schriever(16). Liebenswertes Detail ist die Katze, die fasziniert auf die Maus zu Schrievers Füßen schaut.

 

Geldmacher und Schriever sind heute noch für viele ältere Mitbürger ein positiv gelebtes Beispiel von Heimatverbundenheit in unserer Stadt Mettmann.

Durch die „Lööf“ kommen wir auf den vorderen Jubiläumsplatz vor die Kreissparkasse und können das Farbenspiel der "holographischen Landmarke" des Düsseldorfer Künstlers Reinhard M. Görs, die „ErdStrahlen Mettmann(17) von 2004, bewundern.

 

Ungefähr hier stand früher das im Volksmund genannte Denkmal „Stiewer Köttel“ – ein 1904 zum 1000-jährigen Stadtjubiläum aufgestellter Kalksteinhaufen.

Weiter geht’s über die untere Joh.-Flintrop-Straße an schönen „Fassaden aus der Gründerzeit(18) vorbei wieder zur Straße  „Am Königshof“ und entlang an modernen Geschäften zum Ausgangspunkt, dem „Platz Am Königshof“.


Wegeplan